Vorwort Die österreichische Band Heidnir, 2016 gegründet, ist eine Ein-Mann Band. Gründer Heidnir hat alle Instrumente im Studio selbst eingespielt und läd für seine Auftritte Gastmusiker ein. 2018 wurde sein Debüt-Album „Von nächtlichen Erinnerungen“ veröffentlicht. Sein zweites Full-lenght „Jenseits des Kosmos“ wurde aktuell Ende März 2022 released. Um letzteres soll es heute auch gehen. Tracklist (2022) 1. Der Meister schwarze Kunst 2. Fremde Kosmen 3. Im Zeichen des Feuers 4. Von schwarzen Tagen ward gesungen 5. Die gleißende Götze 6. Zwischen den Welten 7. Unter dunklen Sonnen 8. Toter Himmel 9. Zu den Sternen Hörprobe
Bewertung Das Album „Jenseits des Kosmos“ ist ein deutschsprachiges Album. Der Einstiegssong beginnt mit einem langsamen tiefem Intro. „Der Meister schwarze Kunst“, geht später in eine kraftvolle Dynamik über. Der Folgesong „Fremde Kosmen“ ist zu Beginn gleich schneller. Unverspielt mit abwechslungsreicher Rhythmik und mit vollen, tiefen Drums begleitet, enthält dieser ganz klare Melodiestränge und Soli-Einlagen. Im Wechsel fließen ruhige Passagen mit hallendem Sound ein. Die Texte sind meist gut verständlich und die Stimme Heidnirs ist ein sehr tiefes verwurzeltes kontinuierliches Growln. Die meisten Songs enthalten sehr geile melodiöse Themeneinlagen mit schönen Passagen und klassische sowie moderne Einflüssen. Unverschnörkelt und trotzdem nicht monoton. „Im Zeichen des Feuers“ ist sehr schnell mit einer interessanten Untermelodik und mit einem ruhigen Anfang. Enthält Zwischenpassagen, die sich im Verlauf wandeln. Der Song ist ein reines Drum-Meisterwerk und vermag es dadurch einen in die richtige Stimmung zu versetzen. Mit einem weiblichen trauertiefem Stimmintro, fast instrumental und in Synth-Orgel-Begleitung, beginnt der Folgesong „Von schwarzen Tagen ward gesungen“. Ist im ruhigem Midtempo und Basedrums. Auch hier finden sich wieder geile Untermelodikfäden und im Verlauf entwickelt sich ein elektrisierender, reißender Rasenmähersound, geil !!! Bekommt ab und zu trotzdem leicht epische Tendenzen. Zum Ausklang erfolgt eine feine Düstermelodik. „Die gleißende Götze“ ist einer der ruhigen Tracks auf diesem Album. Beginnt mit einer sehr feinen hallenden Einstiegsmelodie, gleitet dann aber in einen sehr atmosphärischen Sound; entwickelt sich eher roher mit typisch alter monotoner Steigerung. Ist für mich einer der besten Songs auf diesem Album, wenn man einfacheren Blackmetalsound liebt. Eine ernstere weniger nuancierte Melodie gleitet dann in ein sehr schönes und doch melodischeres Gitarrensoli. Ein tragendes und langsames Ende. „Zwischen den Welten“ geht kraftvoll voraus und bietet einen starken Kontrast zum Vorsong. Grooved, ist insgesamt melodisch mit skandinavischen Tendenzen und ordentlicher Knüppeleinlage. Wahnsinn, was Heidnir Drumtechisch zum Besten gibt ! Der Song geht in eine atmosphärische Melodik, die sich auch weiter in den Song hineinzieht. Ganz schnelle eher untertonale Einlage. Gute Energie. Übergang in einen ruhigen Ausklang und Sphäre. 9:39 Minuten lang Atmosphäre mit Knall. Gemeint ist „Unter dunklen Sonnen“. Der Track startet in einem Duoton, hallend und schön. UND DANN ! Knüppelsound, weniger melodisch. Megageil. Hier höre ich viele neue Einflüsse, die sich zwischen Atmosphäre und Einfachheit bewegen. Schwer zu beschreiben. Sehr viele schöne klassische Blackmetal-Elemente. Ist mein absoluter Favo auf diesem Album. Reißende unfreundlich-eskalierende Soli, die später sehr ruhig und die Vormelodik aufgreifend, das Ende ausklingen lassen. „Zu den Sternen“ ist ein interessanter atmosphärischer Song mit einem Übergang in epischere und tragenderer Melodik mit Übergang in einen sehr folkigem und historischem Ausklang. Fazit Das Album „Jenseits des Kosmos“ ist insgesamt ein sehr dynamisches, schnelles Album mit reichlich Drumenergie. Es enthält viele Songs (9) mit abwechslungsreichen Stilen aber nicht zu vielen themenwechseln innerhalb der Tracks. In der Gesamtheit würde ich "Jenseits des Kosmos" eher melodisch einschätzen. Es enthält genauso monotonere Blackmetal-Elemente, gekoppelt mit modernen Einflüssen. Es ist kein verschnörkeltes Klangwerk, sondern transportiert eher einen dunklen naturellen Blackmetalgeist ohne kitschig zu wirken. Alles sehr ausgeglichen. Zu erwähnen sei neben dem musikalischen Aspekt, auch das Coverartwork des jetzigen Albums und Heidnir's beeindruckendes Video „Zu den Sternen“. Heidnir hat wirklich viel Muße und Arbeit in seine Kunst gesteckt und transportiert dadurch eine hohe Blackmetal-Ästhetik ohne Kitsch ! Ein schönes Album, erweckt Aufmerksamkeit.
Links Kontakt : dunkelheitblackmetal@gmail.com BANDCAMP : Dunkelheitblackmetal.bandcamp Facebook : Dunkelheitblackmetal Instagram : h.e.i.d.n.i.r youTube : Zu den Sternen