Hommage an Schattenvald I-V | Teil I

Schattenvaldcover I
Eine Hommage, geschrieben von Aesma Hellia.
Schattenvald Album I (2007) 
Vorwort

Schattenvald's (I-V) ist eine fünfteilige Alben-Serie der fränkischen Band Schattenvald aus Münchberg, die 1998 als Solo-Projekt begann und inzwischen mit Iskharian der Stimme (Ab Album IV) und Nachtsturm, dem Begründer in der vollständiger Gesamtbesetzung zusammen gefunden hat. Seitdem entstand eine weitere Triologie, die EP „... und ewig dauert der Berg …“ von 2019, sowie der Split „Quintessenz“ aus 2020. Schattenvald wird inzwischen bei dem Label Schattenpfade vertrieben. 

Ich möchte jedem Album dieser Serie meine volle Aufmerksamkeit widmen, denn sie verfügen über eine grandiose, musikalische Historie, die man nicht vergessen sollte. Die Reihe startet mit dem Album Schattenvald I.
Tracklist zu Schattenvald I (2007)

1. Dämmertage
2. Auf alten Pfaden
3. Das alte Haus im wilden Wald
4. Der Nachtwanderer
5. Wenn dereinst der Berg rief
6. Winterland
Den Auftakt des ersten Albums der Schattenvaldserie macht der Song „Dämmertage“. Rau und schlagend mit guter rhythmischer Untermalung ertönt dieser wie pure Donnerschläge mit klassisch-krächzender Black Metal Gesangseinlage und rohem knüppelndem Sound. Im Verlauf wandelt es sich in eine melodisch-epische Episode, die sich “Auf alten Pfaden“, dem Folgesong, in ähnlicher Klangthematik fortsetzt, wechselt jedoch zu einem kurzen thrashig anmutenden Moment, allerdings bei gleichbleibender Intonation. Eine Wahnsinnkombi.

„Das alte Haus im wilden Wald“ erscheint ebenfalls mit klaren Melodien aber mit fliessend-rauschenden Unterton-Sequenzen und episch-tragischem Fluss, der in sehr kurze rohe Momente überschwenkt. Und dann plötzlich einen Schwank zu einem ruhigen, klingenden und gefühlvollen Moment, der von einer sehr melodischen Episode ins Hauptthema wechselt. Die Rhythmik der Drums ist dazu sehr abwechslungsreich, teilweise dominiert später auch nur die Melodie mit Synth-Einlagen. 

Die Einleitung des „Der Nachtwanderer“ prescht im Kontrast zu dem vorherigen Song mit einer starken  Drumeinlage im alten RBM-Stil und mit Dialog eines vom Teufel besessenen Sprechers hin zu einer symphonischen tragischen Melodik. Hochfrequente, flachere Drum Episoden, die mich tendenziell an den Stil von Judas Iscariot erinnert haben, wechseln im Verlauf eher in Synthi-Sequenzen. "Der Nachtanderer" kommt" ziemlich raw daher und immer wieder hochemotionalen Einlagen abgelöst.

„Wenn dereinst der Berg rief“ ist hingegen sehr atmosphärisch und fliessend mit düster-romantischer Tragik, die mich an sphärische Landschaften erinnert. Untermalt mit Reitern und gallopierenden Pferden und ambientiger Einlage mit Dialogen.

Ein langsam-getragener atmosphärischer Black Metal mit Übergang in hektisch-prägnante diabolische Trommelschläge. Die haben es mir angetan und dazu aggressiv-reissender old-School Blackmetal. Mein Favorit !

„Winterland“ als letzter Song des Schattenvald Albums I beginnt im Vergleich zum Vorgängersong wieder melodisch-atmosphärisch mit heroischem und hymnenhaftem Thema. Teilweise ist es auch etwas progressiv unterwegs, ohne zu sehr in in eine neuzeitliche Richtung zu rutschen. Es bleibt auf alten Wegen und prügelt hoch-atmosphärisch von ruhig bis hochdramtisch. Die Stimme Nachtsturm’s variiert von tief bis rau und verschafft mir dabei eine Gänsehaut vom Feinsten. 

Dieses Werk ist atemberaubend vielseitig und individuell. Leider auf Grund der damaligen geringen Auflage von 100 eine absolute Rarität. Wohl dem, der diese Albenserie sein eigen nennen darf. 
Links
Bandcamp: Schattenvald
Metal-Archieve: Schattenvald 
FB: Schattenvald
Label: Kristallblut Records, aktuell: Schattenpfade 
Auf alten Pfaden, altes Cover

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Author: Aesma Hellia
Ehemalige Autorin bei Schwarze Flamme