Hommage an Schattenvald I-V | Teil III

Schattenvald III

Teil III – Hommage an Schattenvald’s I-V. Geschrieben von Aesma Hellia.

Tracklist zu Schattenvald III (2008)

1. Morgenstund hat Blut im Schlund'
2. Rot vor Haß glühts' im Gebirg'
3. Angriff
4. Der Sturm der Unsterblichen
5. Gomorrah (Sodom cover)
6. Ein letzter Blick in weite Ferne
Frühere Reviews berichteten, dass ursprünglich nur eine Album-Triologie entstehen sollte. Dem-zum-Trotz folgten noch zwei weitere Full-lenght Alben. Ein nicht-endendes düsteres Märchen. Der erste Song "Morgenstund hat Blut im Schlund" ist von allen Songs mit 10:46 Minuten der längste in diesem III-Album. Es beginnt mit einer tiefgehenden, sphärischen Melodik, die einen dazu bringt in melancholisch-besinnliche Stimmung zu driften. 

Im Verlauf erscheint diese wunderschöne Melodienwelt wie eine traurige Sage mit einer einprägsamen, immer wiederkehrenden Leitmelodie. Man bekommt einfach nicht genug davon, man möchte sie wieder und wieder hören. Ich wusste, warum ich diese Review unbedingt schreiben wollte.

Nicht minder episch beginnt "Rot vor Haß glühts' im Gebirg'". Rasende Dynamik, schwer-lastiger aber mit tragend, genialen atmosphärischen-sphärischen Unterbrechungen. Folkig und Geschichten erzählend. Im Verlauf tauchen schöne schräg-unharmonische Untermalungen auf, die sehr abgestimmt und spielerisch sind. Der Glockenschlag im Ausklang !

 "Angriff" ist enorm thrash-deathlastig, wütend. In diesem Album ist er der erste aggressiv-voran preschende Song, der hektisch anmutet und mit Synth-Klängen begleitet ist. Er rutscht so gar in Speedmetal-Elemente ab. Stilistisch sind viele Richtungen enthalten. Der Song endet schnell und abrupt.

Wieder melodisch ist "Der Sturm der Unsterblichen". Dieser ist jedoch nicht vergleichbar mit den vorherigen Songs. Enthält sprachliche Untermalungen und ist von besonders klopfender und dumpfen Rhythmik, die ich extrem mag. "Der Sturm der Unsterblichen" unterscheidet sich am stärksten von den anderen Songs auf III.

"Sodom", das kommt geil. Ein düster eingefärbtes Cover "Gomorrha". 1994. Knüppelnd und maschinengewehr-artig schießt es Dich plötzlich in eine schöne langsame Melodie mit Nachtsturm's tiefen, tiefen Growls. Das macht Gänsehaut! Markante Prägnanz. Raw geht es einher.

Eine Hammermelodie im Abschluss mit "Ein Blick in weite Ferne". Lang atmosphärisch, reißend und rauschend und mit symphonischen Momenten. Und wieder einzigartige Melodien. Synth, die mich in unterschiedliche Welten wandern lassen. Es erstaunt mich immer wieder, wieviel ein Solokünstler erschaffen kann. Unglaublich !
  
Fazit:
Es ziehen sich viele interessante Momente durch III. Eine dunkle Freude. Ich ging davon aus, dass die ersten beiden Songs dieses Albums nichts mehr zu toppen wären aber ich habe mich getäuscht. "Ein letzter Blick in weite Ferne" ist unglaublich schön. Es lohnt sich jeder Moment, denn es sind viele Ohrenschmeichler in diesem Album versteckt. Nicht ein Moment war mir langweilig. Dieses Album gibt einem sehr viel fürs schwarze Gemüht. Mein Gedanke dazu: "Weißt Du eigentlich, was Du Schönes erschaffen hast?".

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SCHATTENVALD III – EIN LETZTER BLICK IN DIE FERNE
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Author: Aesma Hellia
Ehemalige Autorin bei Schwarze Flamme