Wintarnaht – Hriuwa (2020)
Wintarnaht, eine One-Man Kapelle aus Thüringen, die sich dem Pagan Black Metal verschrieben hat und hinter der ein gewisser Herr Grimwald steckt. Der Mann ist sehr vielseitig, was seine musikalischen Aktivitäten betrifft, ob bei Dauþuz, Isgalder oder anderen Bandprojekten. Gegründet bereits 1997, damals noch in Baden-Württemberg mit mehreren Bandmitgliedern unter dem Namen “Winternight”, eh ab 2012 der jetzige Bandname Programm wurde.
Nun liegt mir hier das vierte Album “Hriuwa” aus dem Jahre 2020 von Wintarnaht vor und es will gehört werden. Das besondere daran ist, dass es in altdeutscher Sprache daherkommt. So bedeutet der Albumtitel zu neudeutsch “Trauer”, was aber keinesfalls darauf hindeutet, das sich das Album thematisch damit beschäftigt.



Der Einstieg ins Album mit “Hriuwa”, der mit einem dahin plätschernden Regen beginnt und dann so langsam Fahrt aufnimmt, mal wild und zügellos, mal mit melodischen langsameren Parts, mutiert der Song zu einem mächtigen Einstieg in die Scheibe. Zudem ist er mit 11:27 der längste Track des Longplayers und mein persönliches Highlight geworden.
Mit “Urlagfrôwa” und “þe Hreôgot” geht es dann mit 2 Tracks solide, aber stürmisch weiter, besonders “þe Hreôgot” zeigt seine volle Bandbreite an Tempoausbrüchen und eine gewisse Ladung von Agressionsschüben in den Riffs. Mir dem 4. Track “þaz tuncel Grabahûfo” erwartet uns eine melodische und instrumentale Zwischensequenz zum erholen.
Die 3 darauffolgenden Tracks kommen mit abwechslungsreichen Riffs daher, die immer wieder von schnellen Ausbrüchen in der Melodieführung geprägt sind. Der vorletzte Song “Îr in Flamma” hat sich für mich als weiteres Highlight erwiesen. Hebt sich meiner Meinung doch etwas von den anderen Songs in der Führung und dem Aufbau des Tracks ab. Beendet wir das Album mit “Runagaltar” einem instrumentalen Klangspiel.
Gesanglich setzt Grimwald hier bei dem Album auf Gekeife und episch, melodisch angehauchtem Chorgesang, der sich hauptsächlich in Refrains wiederfindet und schon sehr heroisch wirkt. Auch die Schlagzeugparts, die sich teilweise mit einer stürmischen, machtergreifenden Gewalt durch die Songs trommeln, haben mich überzeugt.
Da kann man schon auf das 5. Album, dass demnächst erscheinen soll, gespannt sein.
Fazit:
Ein solides und für mich eingängiges Album, dass mir Wintarnaht näher gebracht hat. Kann ich allen die Pagan Black Metal oder wie Grimwald es nennt “Archaic Black Metal” mögen, empfehlen sich dieses Werk mal zu Gemüte zu führen.
Bewertung: 9/10
Trackliste:
1. | Hriuwa | 11:27 |
2. | Urlagfrôwa | 05:59 |
3. | þe Hreôgot | 05:36 |
4. | þaz tuncel Grabahûfo | 03:13 |
5. | þez Hraban Swarzi Trahanûn | 07:06 |
6. | Sîn þiu Erþa | 06:20 |
7. | Firhazzêt Truhtîn | 07:58 |
8. | Îr in Flamma | 06:32 |
9. | Runagaltar | 06:05 |
Hörbeispiel:
Kontakt:
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