Im Gespräch mit Abaddon, Drummer und Mitgründer der schweizer Black Metal Band CAUSAM, über die Band, die erste Veröffentlichung, die Schweizer Szene und Zukunftspläne.
Noktum: Ich grüße dich Abaddon, ich danke dir das du Zeit gefunden hast uns ein paar Einblicke ins Bandgeschehen zugeben. Wie geht es dir und den anderen?
Abaddon/Causam: Ja klar, immer gerne. Wir arbeiten gerade an unserem zweiten Album, dementsprechend sind wir voller Enthusiasmus bei der Sache.
Noktum: 2019 dann das Jahr in dem es zum Ende hin für dich konkret wurde, Musiker für eine Black Metal Band zu suchen. Was war deine Motivation eine neue Band ins Leben zu rufen? Du warst ja bis 2019, 17 Jahre lang bei Dark Shadow am Schlagwerk tätig. Fehlten dir dort neue Herausforderungen und Veränderungen nach so vielen Jahren?
Abaddon/Causam: Das ist richtig, mit Dark Shadow ging es zu Beginn relativ schnell nach oben, genauso rasant war jedoch auch der Abstieg. Durch den ewigen Member-Wechsel fehlte es im Nachhinein leider an weiterer Motivation, was sehr frustrierend war. Darum entschloss ich mich, die alte Band aufzulösen und eine neue zu gründen. Ich wollte etwas kreieren, was es bis dato im Black Metal Bereich noch nicht gab, so kam ich auf Post-Apocalyptic Black Metal. Mein Antrieb dabei war es, die Zuhörer mit unseren Texten zum Denken anzuregen.
Noktum: Anfang Januar 2020 bist du dann auf Arcis gestoßen. Kurze Zeit später kam dann Arawan dazu und Causam wurde gegründet. Andras und Grievas machten dann die Band komplett. Wie kam es zu den Kontakten, kanntet ihr euch schon im Vorfeld oder wie habt ihr euch kennengelernt?
Abaddon/Causam: Grievas kannte ich bereits und er erklärte sich direkt dazu bereit, als Sänger mitzuwirken. Das mit Arcis war eine lustige Geschichte, den habe ich bei Facebook zufällig in einer Marketplace-Gruppe gefunden, als er sich auf mein Inserat gemeldet hatte. Arawan hingegen hatte mich angeschrieben, da er auf der Suche nach einem Schlagzeuger für seine Band Hedera war. Nachdem ich beiden Gitarristen von meinem Vorhaben erzählt hatte, waren diese direkt Feuer und Flamme und stiegen mit ein. Andras, der vorher musikalisch überwiegend im Punk-Bereich tätig war, lernten wir zufällig über eine Freundin kennen.
Noktum: Da die Besetzung nun stand, habt Ihr dann auch ziemlich zügig euer 1. Album „Doomsday Rapture“ in Angriff genommen, ohne vorher eine Demo oder Single zu veröffentlichen. Abaddon erzähl uns mal, wie das ganze entstand, die Thematik, die ersten Texte, die Kompositionen, das Einspielen, das ganze Drumherum und wer fühlt sich für welchen Bereich verantwortlich? Haben euch dabei auch andere Bands beeinflusst?
Abaddon/Causam: Ich muss gestehen, dass die Corona-Pandemie uns dort mehr oder weniger gut in die Karten gespielt hat, da wir uns vorwiegend auf die Musik konzentrieren konnten und das erste Album so relativ schnell fertig wurde. Für den textlichen Part war Grievas verantwortlich, wobei unsererseits lediglich die Vorgabe bestand, sich auf postapokalyptische Thematiken zu beziehen. Arawan und Arcis übernahmen die Komposition des ersten Albums, wobei natürlich auch der musikalische Einfluss aller weiteren Member mit einfloss. Da jedes Mitglied einen anderen stilistischen Background aufweist, flossen verschiedene Musikeinflüsse – von Hardrock bis hin zu Black Metal − in die Musik von Causam ein.
Noktum: Ende 2020 waren dann eure Arbeiten am Album abgeschlossen. Im Februar 2021 habt ihr es dann eigenständig veröffentlicht. Euer Debüt kam gut in der Szene an und ihr habt eine recht hohe Aufmerksamkeit erreicht und das nicht nur in der Schweiz. Wie siehst du das aus heutiger Sicht, 1,5 Jahre später? Ist doch eine Bestätigung für euch als Band, in dieser kurzen Zeit etwas verwirklicht zu haben…muss sich doch gut anfühlen oder?
Abaddon/Causam: Ja absolut, ich war total überrascht, dass das Album so durch die Decke ging…damit hat absolut niemand von uns gerechnet! Einen großen Beitrag dazu hat sicherlich „Black Metal Promotion“ beigetragen, wodurch uns die entsprechende Reichweite verschafft wurde. Und natürlich ist es ein tolles Gefühl, wenn die eigene Arbeit von so vielen Menschen geschätzt wird.
Noktum: Euren 1. Auftritt habt ihr dann auf dem Black Hole Fest II gehabt und konntet euch Live dem Publikum präsentieren. Ihr durftet sogar das Festival für die Headliner Dark Funeral und Afsky eröffnen. Eine Anerkennung eures musikalischen Schaffens. Wie habt ihr das Ganze dort aufgenommen?
Abaddon/Causam: Wir haben uns sehr geehrt gefühlt, dass wir das Black Hole Fest II als noch relativ unbekannte Band eröffnen durften. Wir sind zudem dankbar dafür, die Chance erhalten zu haben, dass wir uns einen persönlichen Eindruck verschaffen sowie einmalige Erfahrungen sammeln konnten.
Noktum: Die Schweiz hat ja eine recht aktive Szene, Aara, Chotzä, Schammasch, Tardigrada, Ernte, Gehörnt, Asgard, Bedrängnis, um mal nur ein paar zu nennen, die sehr präsent sind. Wo würdest du selber die Schweizer Black Metal Szene einordnen und habt ihr so was wie Bandfreundschaften untereinander?
Abaddon/Causam: In der Schweiz ist die Szene glücklicherweise vorwiegend ein Mit- und kein Gegeneinander, was nicht Selbstverständlich in der besagten Szene ist. Dadurch besteht stets ein freundschaftlicher Kontakt zu anderen Bandmitgliedern, was das Ganze deutlich entspannter macht.
Noktum: Momentan seid ihr im Studio und widmet euch dem 2. Album. Hier wird es einige Veränderungen gegenüber der 1. Scheibe geben, denn seit Juli 2022 hat Surt, der damals im Mai 2021 Arcis ersetzt hat, den Gesang von Grievas übernommen, der euch aus persönlichen Gründen verlassen hat. Kannst du uns da schon ein wenig verraten, was da auf uns zukommt und wird es wieder eine Eigenveröffentlichung werden oder gibt es ein Label?
Abaddon/Causam: Bei dem zweiten Album handelt es sich erneut um eine Eigenveröffentlichung, wobei das Ganze diesmal klanglich etwas rauer und dunkler wird. Aber mehr möchte ich zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht verraten.
Noktum: Schauen wir mal einen Blick voraus, was kann man von euch, außer irgendwann die Veröffentlichung des 2. Albums, in den restlichen Monaten dieses Jahres und 2023 erwarten, wenn uns nicht wieder dieses böse Wort mit C einen Strich durch die Rechnung zieht? Wo kann man euch Live sehen und sind auch Auftritte außerhalb der Schweiz geplant?
Abaddon/Causam: Wir bemühen uns im kommenden Jahr möglichst viele Live-Auftritte wahrzunehmen. Bisher sind für Ende 2022 und Frühjahr 2023 folgende Konzerte bestätigt worden: 17.12.2022 Schloss Köniz (CH) 06.01.2023 Winter MehSuff (CH) 04.02.2023 Ex Inferis Fest (DE) 23./24.06.2023 Sonderhausen Metalwiese (DE)
Noktum: Abschließend möchte ich dir noch eine persönliche Frage stellen. Was sind deine eigenen musikalischen Favoriten und dein ultimatives Black Metal Album aller Zeiten, was jeder in seiner Sammlung haben sollte?
Abaddon/Causam: Da es so viel geile Alben gibt, fällt es mir schwer, mich da festzulegen. Zudem ist jeder Geschmack anders und ich finde jeder sollte das hören, worauf er Bock hat. Obwohl, eine Causam-CD im Regal sicherlich keine schlechte Wahl ist…
Danke Abaddon das du uns Rede und Antwort gestanden hast.