Interview mit Abdiroth von Totensturm

Abdiroth / Totensturm

Ich sprach mit Abdiroth über sein Ein-Mann Projekt “Totensturm“ aus Frankfurt/Main.

Noktum (Schwarze Flamme): Grüß dich Abdiroth, wie geht es dir und was hast du, bevor du Totensturm ins Leben gerufen hast, musikalisch angestellt?

Abdiroth (Totensturm): N’Abend Noktum, Mir geht es gut. Ich hatte bereits ein Soloprojekt namens „Mordak“, welches 2004 ins Leben gerufen wurde. Es gab einige Demos, EP’s und auch ein Album, welche allerdings nie veröffentlicht wurden. Das habe ich allerdings nun nach all den Jahren doch noch nachgeholt, da ich es zu schade fand, die Werke einfach verrotten zu lassen (momentan nur online über Bandcamp). Außerdem hatte ich von 2008 bis 2011 eine Band namens „Gargantum“, in welcher Lykanthrop Schlagzeug gespielt hat. Ich war Vokalist. Es gab diverse Liveauftritte, aber wir haben leider nie etwas veröffentlicht. Waren nie zufrieden mit den Aufnahmen. Ansonsten diverse kleine Freundschaftsdienste, wie z.B. die Demo „Einsamkeit“ von „Totensang“, deren komplette Musik ich geschrieben und aufgenommen habe.

Noktum (Schwarze Flamme): Was war dein Antrieb 2020 Totensturm zu gründen und warum als Ein-Mann Projekt?

Abdiroth (Totensturm): Ich hatte die letzten Jahre musikalisch nichts am Laufen. Es haben sich allerdings Ideen gesammelt, die ich verwirklichen wollte. Als Einmannkapelle hat man eben jede Freiheit für sich selbst, das mochte ich schon immer.

Noktum (Schwarze Flamme): Nun hast du mit Sphæria seit 2020 noch ein Solo-Projekt am Start, wie kannst du das mit Totensturm vereinbaren, was ist anders, als bei Sphæria?

Abdiroth (Totensturm): Das ist korrekt, es war in der Tat auch ein Soloprojekt, thematisch aber ganz unterschiedlich. Sphæria hatte sich dann schnell als vierköpfige Band weiterformiert und besteht auch noch, allerdings machte uns die Pandemie das Proben und Voran-kommen relativ schwer.
Ich habe gerne ein Projekt ganz für mich. Es ist halt eins, mit seinen Verbrechern im Proberaum zu sein, aber ich mag auch gerne die Ruhe und Einsamkeit, in welcher ich mich voll auf meine Musik konzentrieren kann.
Sphæria behandelt thematisch kosmische Ströme, in denen wir uns wiederfinden. Totensturm eher so das Ende dessen. Musikalisch ist Sphæria eher melodisch, Totenturm mehr klare Kante, rau- würde ich sagen.

Noktum (Schwarze Flamme): Thematisch dreht sich bei Totensturm alles um Hass, Dunkelheit und Misanthropie. Wie entstehen die Ideen für deine Texte? Sind es persönliche Erfahrungen und Enttäuschungen die du da mit einfließen lässt?

Abdiroth (Totensturm): Im Grunde sind alle meine Texte metaphorisch zu verstehen. Es sind immer persönliche Dinge, die mich beschäftigen, allerdings möchte ich nichts plakativ zelebrieren. Man kann ja prinzipiell jeden inneren Kampf als einen auf dem Schlachtfeld ausschmücken und vortragen.

Noktum (Schwarze Flamme): Gibt es Bands, die dich für dein musikalischen Schaffen inspirieren?

Abdiroth (Totensturm): Natürlich, da gibt es einige. Zu nennen wären da z.B. die bekannten Truppen aus Finnland, aber auch heimische Kapellen wie Nagelfar oder Wolfsmond.
Außerdem habe ich damals ein paar Jahre in Nord Norwegen gelebt, was mich immens inspiriert hat.

Noktum (Schwarze Flamme): 2021 hast du dann die EP „Ritualgenozid“ veröffentlicht und seit dem 16. März diesen Jahres kann man dein Debütalbum „Widerkläger“ digital als Download auf Bandcamp erwerben. Wie verlief die Produktion des Albums, die du ja komplett in Eigenregie durchgeführt hast?

Abdiroth (Totensturm): Im Prinzip startet alles mit ein paar Riffs und baut sich dann im Kopf zusammen. Wenn ich aufnehme, ist das immer wie in einer stillen Kuppel; Ich bin ganz für mich und lasse die Ideen gleich einem Aderlass aus mir fließen. Außerdem habe ich das Glück, dass ich sämtliche Instrumente daheim stehen habe und so jederzeit aufnehmen kann. Die Drums spiele ich über ein elektronisches Schlagzeug ein, Gitarren und Bass über Verstärker und den Gesang halt auch im Wohnzimmer.
Es ist immer ein Prozess der Genugtuung für mich. Manches geht mir leichter/schneller von der Hand, manches braucht viel Zeit.

Noktum (Schwarze Flamme): Sind mit Totensturm in absehbarer Zeit Live-Auftritte geplant oder wird es ein reines Studioprojekt bleiben?

Abdiroth (Totensturm): Das steht tatsächlich irgendwo im Raum. Totensturm ist absolut livetauglich und ich behalte es mir vor, das vielleicht irgendwann sogar mal zu machen. Aber prinzipiell brauche ich keine Bühne für Black Metal. Wäre lediglich ein persönlicher Bonus.

Noktum (Schwarze Flamme): Dann danke ich dir das du Zeit gefunden hast und hoffe, wir werden noch viel von dir hören. Die letzten Worte gehören dir.

Abdiroth (Totensturm): Vielen Dank auch zurück!


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Author: Noktum
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