Interview mit Norest (August 2022)

Ich freue ich mich besonders mit Norest, eine Band aus meiner Heimat „Meck-Pomm“ begrüßen zu dürfen.


Norest (Black Metal aus Meck-Pomm)
Noktum: 
Seid gegrüßt, wie geht es euch? Vielleicht stellt ihr euch kurz vor.
Norest:
Sei gegrüßt Noktum. Uns geht es soweit ganz gut. Jeder versucht quasi seinen Tagesablauf so zu
 gestalten, das man keinen von uns Abends in den Nachrichten sieht. Zur Band gehören, Nihiluz - Gesang (ehem. Di-vision Mordbrand), Onkl Maiär – Schlagzeug (ehem. Execution, Di-vision Mordbrand), Anubis – Gitarre (ehem. Death Injection), Zarus Nasforth – Gitarre (ehem. Gebrechlichkeit, Artes Orbis), E.z.e – Bass.
Noktum:
Seit 2018 gibt es euch als Band Norest. Wie habt ihr zusammengefunden, kanntet ihr euch schon aus anderen Bandprojekten?
Norest:
Ja das ist korrekt. 2018 gründeten wir uns und bestanden anfänglich nur aus zwei Menschen, Onkl Maiär und Nihiluz. Wir beide kennen uns schon seit unserer Jugend und begannen bereits im Alter von 16 Jahren damit Musik zu machen. Wie es so ist in der „Sturm und Drang“ Zeit enstanden damals auch viele diverse andere Projekte. 
Onkl Maiär diente unter anderem bei „Execution“, „Di-vision Mordbrand“ und ist heutzutage neben dem Einsatz bei „Norest“ auch noch bei „Death Injection“ tätig. Anubis stieß kurz nach seinem Ausstieg bei „Death Injection“ zu uns und unterstützt uns seither an der Gitarre. Das wir Zarus Nasforth und E.z.e  dazugewinnen konnten ist ebenfalls eine glückliche Fügung. Die beiden stießen quasi hinzu als das Album fertig geschrieben war, da uns aufgefallen ist, das wir für mehr Tiefe auch mehr Instrumente brauchen.
Noktum:
Im Mai habt ihr euer erstes Album „1993“ über Teufelszeug Records veröffentlicht. Wie war die Zusammenarbeit mit dem Label und wie lief die Produktion ab?
Norest:
Die Zusammenarbeit sowohl mit „Irsins Sound“ als auch mit „ Teufelszeug-Records“ lief absolut entspannt ab. Wir empfanden zu keiner Zeit das man uns in irgend eine Richtung schieben möchte.
Wir wurden ernst genommen mit dem was wir vorhatten und dabei sehr gut unterstützt. Das nächste Album wird ebenfalls bei „Irsins-Sound“ eingehämmert, sofern er es ein zweites mal mit uns aushält. Nein, aber im ernst, wenn ihr in der Lage seit dem netten Mann hinter dem Mischpult eure Vision klar zu beschreiben, zuzuhören wenn was mitgeteilt wird, ist man dort sehr gut aufgehoben.
Das Album wurde somit eingehämmert und der nette Mann hinterm Mischpult empfahl das Album über ein Label zu veröffentlichen, wobei er uns „Teufelszeug-Records“ empfahl. Somit lernten wir dann Manja und Marco kennen die ebenfalls an uns glaubten und unseren Erstling veröffentlichten. Das Schöne daran ist, das wir als Band absolute Freiheit in unserem Tun haben.
Noktum:
Wer kümmert sich bei euch um die Texte, wer um die Musik oder bringt ihr da gemeinsam Ideen ein?
Norest:
Die Texte werden von mir (Nihiluz) geschrieben. Es kommt aber auch vor das wir gemeinsam  an einem Song sitzen wo jeder merkt, „Irgendwas fehlt noch“ . Grundsätzlich helfen wir uns gegenseitig und drücken dem jeweils anderen auch mal ein Instrument in die Hand welches normalerweise nicht von ihm bedient wird. Das macht den Geist frei und schafft Platz für neue Perspektiven. Und wenn es wirklich gar nix wird, dann hilft nur noch abschließen und Eis essen gehen, da wir mit unserer Musik nichts erzwingen werden und auch niemanden gefallen möchten.  
Im Grunde genommen kommt es bei uns zu einer Therapie, wo alle zufällig Black Metal spielen wollen. Hier bist Du als Mensch erst mal wichtig und nicht die Aufgabe die es eventuell zu bearbeiten gibt. Wenn du bei uns zur Probe kommst, kann es durchaus passieren das du uns dabei beobachtest, wie wir 2h lang gar nicht miteinander kommunizieren, aber zufrieden nach Hause fahren.
Noktum:
Gibt es Bands die Einfluss auf eure Musik haben? Welche Themen inspirieren euch?
Norest:
Ja die Themen sind vielfältiger Natur. Speziell bei „1993“ hört man das es um Leben, Vergänglichkeit und Tod geht. Stets aber so das keine dummen Phrasen entstehen ,da unsere Texte eben sehr aus eigenen Erfahrungen der Bandmitglieder herauskreiert wurden. Musikalisches Tagebuch quasi. Ja der Einfluss ist sozusagen ganz klassisch, Norwegischer Black Metal eben.
Noktum:
Der Black Metal ist sehr vielfältig und das ist das Schöne an dieser Kunstform der Musik. Wo würdet ihr euch da einordnen, wenn man sich überhaupt einordnen lassen möchte.
Norest:
Das ist eine interessante Frage, da wir uns selbst ein wenig als Außenseiter, aber nicht als Besonderheit sehen. Weißt du, wir wollten Musik machen um unser Seelenleben herauszuschreien. Das zufällig genau diese Art unseres eigenen Black Metals Anklang findet, war nicht unser Plan. Schön aber, das wir das Gefühl haben das die Menschen die unser Album hören uns als „Echt“ wahrnehmen oder empfinden. Das ist ein großes Kompliment.
Noktum:
Mecklenburg-Vorpommern ist ja nicht gerade das Mekka des Black Metal`s, obwohl es einige gute Bands (z.B. Shores of Ladon) und auch Konzertreihen hierzulande gibt, wie beispielsweise die Stahlbetonreihe im Bunker Rostock oder auch andere Lokalitäten in denen mal etwas in dieser Richtung stattfindet. Da kommt es doch gerade recht, das mit Ghost of Dinmin, jetzt im September ein neues Festival in Demmin ins Leben gerufen wurde. Wie seht ihr die Szene hier in MV?
Norest:
Zur „Szene“ in Meck-Pomm kann ich persönlich nur sagen, das wir erst seit dem Erscheinen der „Kältetod-Legion“ das empfinden haben, das jenes „elitäres Gehabe“ der 2000er verflogen ist. Wir haben einfach das Gefühl, das wir nicht in einen Rahmen gepresst werden und noch als Menschen hinter der Musik wahrgenommen werden. Beim „Ghost of Dinmin“ unterstützen wir daher selbstverständlich die Crew und hoffen das dieses Festival gute Resonanz erfährt. Außerdem dauerts von meinem Wohnort nur 20 min. bis wir vor Ort sind.
Noktum:
Welche Pläne habt ihr dieses Jahr noch, wird man euch Live erleben können und was erwartet uns 2023?
Norest:
Dieses Jahr haben wir vor beim „Nacht der Wölfe“ in Meißen und beim „Teyfl over Bavaria Vol.1“ aufzutreten. Gerne wären wir als Band auch etwas spontaner was „Einspringen“ angeht, nun ist es aber so das alle Teilnehmer der Band im sozialen Gewerbe bzw. in Pflegeberufen tätig sind, so daß wir darauf angewiesen sind minimum 3 Monate im voraus zu planen. Für das Jahr 2023 ist geplant den netten Menschen bei Irsins-Sound zu besuchen um das neue Album einzuspielen.
Fünf Songs sind schon fertig, wird  geil.

Beste Grüße
Norest

Dann danke ich euch, das ihr Zeit hattet meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und wir sehen uns auf ein Bierchen beim Ghost of Dinmin.

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Author: Noktum
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