Review: Wampyric Rites – The Wolves Howl to the Moon (2022)

Wampyric Rites – The Wolves Howl to the Moon

Ecuador, ein Land was mir in Sachen Black Metal eher selten (bis gar nicht) begegnet. Wampyric Rites fabrizieren RAW Black Metal bzw. Vampyric Black Metal, wer also kein Freund von übermäßiger Verzerrung gepaart mit zu viel Hall und Geschepper ist, der kann dieses Album guten Gewissens meiden. Für den Rest: schauen wir mal, was das zweite Album der 2019 gegründeten Band zu bieten hat…


Im August 2022 erblickte The Wolves howl to the Moon, veröffentlicht über Signal Rex, das Tageslicht oder wohl eher das Mondeslicht. Es ist das zweite Album in einer bereits erstaunlich umfangreichen Diskographie mit 27 Releases, welche hauptsächlich Splits, einige EPs und Demos umfasst. Masse statt Klasse ist hier bestimmt ein berechtigtes Streitthema, allerdings für ein andermal.

Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um RAW Black Metal, so bekommt man auf dem Album rauschend verzerrte dissonante Riffs, dumpfes Schlagwerk und verhallte Vocals präsentiert. Im Hintergrund agierende Keyboards und einige Samples hier und da runden das ganze zu einer finsteren und teils beklemmenden Atmosphäre ab. Geboten werden fünf Tracks, von denen eins ein Instrumentalstück ist und als Interlude fungiert.

Die ersten beiden Tracks bewegen sich mit mittlerem Tempo, nicht allzurasend aber auch nicht einschläfernd langsam. Der Fokus liegt auf den Gitarren und den Riffs, welche zwar simpel aber abwechslungsreich sind. Die Vocals und das Schlagzeug stechen nicht besonders heraus und sind im Großen und Ganzen recht durchschnittlich. Erste Experimente finden im vierten Track The Wolves howl to the Moon statt.

Hier wird ein Intro mittels Akustikgitarre aufgebaut, welches mit der düsteren Atmosphäre bricht und etwas deplatziert wirkt, da es an einen sonnigen Nachmittagsspaziergang erinnert. Es hilft auch nicht wirklich, dass der Song nach 5 Minuten noch einmal anfängt und seine erste Hälfte noch einmal neu interpretiert. Umso eingängiger ist die Melodie des Keyboards und das Riff im letzten Titel auf dem Album, welches einen wieder etwas eintauchen lässt, auch wenn es zum Abschluss keine acht Minuten gebraucht hätte.

Insgesamt grundsoldies Machwerk, welches sich aber nicht besonders abhebt. Gemessen an seinem Vorgänger The Eternal Melancholy of the Wampyre (2021) ist dieses Album, wie ich finde, jedoch etwas schwächer, da auf dem ersten Album die Vocals individueller und die Riffs bzw. Songs interessanter gestaltet waren. Wenn ich also Bock auf rohen, finsteren Vampyric Black Metal habe, würde ich bei den beiden Alben zum ersten greifen.

Bewertung 6/10

Tracklist
1The Ancient Tyrant Returns from the Deep Grave08:09
2Rites Under the Fullmoon06:05
3Amidst the Fog of Eternity02:47
4The Wolves Howl to the Moon09:58
5Captive in a Desolate Castle08:25
35:24

Teilen
Author: Kranz
Autor bei Schwarze Flamme