Ymir – Aeons of Sorrow
Frostig melancholisch, das zweite Album der Finnen ist da.
Erschienen am 12.10.22 via Werewolf Records als CD und klassisches Tape, bietet das neue Album von Ymir sechs neue Lieder und ein Outro mit einer Gesamtspiellänge von 41:37 Minuten. Reicht es an den Vorgänger heran, entwickelt sich Ymir weiter oder treten wir hier auf der Stelle und wäre das schlimm?

Aeons of Sorrow beginnt roh und melodisch, der Sound ist im vergleich zum Vorgänger recht ähnlich geblieben und hat dennoch etwas Eigenes, sodass es nicht wie “Ymir Teil II” klingt. Wie der Albumtitel verspricht, hat die Musik einen düsteren melancholischen Anstrich und die neuen Vocals von Ex-Horna Sänger Corvus passen sehr gut in die kalte raue Atmosphäre des Albums, unterscheiden sich aber nicht so stark von denen auf dem ersten Album.
Die Riffs gehen fließend ineinander über und schneller als erwartet sind die ersten beiden Tracks zu Ende. Das zieht sich durch den Rest des Albums. Schnelle Double-Bass, Blast Beats und Melodien im Wechsel mit geballten, fast epischen Parts und eingänglichen Riffs, welche jedoch nicht sofort hängen bleiben, sodass man nach dem ersten Durchlauf sagen würde “Aha, Track vier höre ich gleich nochmal, das Riff war so geil”.
Nichtsdestotrotz haben hier erfahrene Künstler ein stabiles Blackmetal Album abgeliefert, welches auch noch nach mehreren Durchläufen nicht langweilt. Es wird mit dem Tempo gespielt und hier und da gibt es Variation in den Vocals, was, wie ich finde, sehr gelungen ist. Der letzte Track Nightwinds hat ruhigere Passagen und ist nicht so rasend wie die Vorangegangenen, er bildet jedoch einen guten Ausklang und wird durch das Outro, passend abgerundet.
Insgesamt: Gut gemachter Finnland-Blackmetal mit dem jeder etwas anfangen kann, der sich Soundtechnisch in dieser Sphäre bewegt. Für mich persönlich fehlt allerdings ein “Aha-Moment” oder ein herausstechender Track, der ein gutes Album nochmal besser macht. Man bekommt das, was das Artwork und der Titel suggerieren. Ymir erfindet sich auf dem Album nicht neu und zieht keinen neuen Facetten auf und das ist denke ich auch nicht beabsichtigt oder notwendig.
Bewertung 8/10
Tracklist | ||
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1 | Woods of My Past (Aeons of Sorrow Pt. 1) | 08:26 |
2 | Pagan Swords (Aeons of Sorrow Pt. 2) | 05:52 |
3 | Storm of Shadows | 06:37 |
4 | The Pale Ghost of North | 04:43 |
5 | Witches | 05:43 |
6 | Nightwinds | 07:57 |
7 | Outro | 02:19 |
41:37 |